In unserer Parkklinik Karlsruhe bieten wir die Bauchdeckenstraffung an, um überschüssiges und erschlafftes Gewebe nach Schwangerschaft oder Gewichtsreduktion harmonisch zu entfernen und dadurch eine schöne, ebenmäßige Körpersilhouette zu erreichen. In einigen Fällen besteht in diesem Zusammenhang eine weitere Indikation, nämlich die sogenannte Rektusdiastase. Was darunter zu verstehen ist und wie diese behandelt werden kann, verraten wir Ihnen gern.
Was ist eine Rektusdiastase?
Eine Rektusdiastase meint eine Schwäche der Bauchmuskulatur. Der Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel) besteht aus zwei parallelen Strängen und erstreckt sich über die gesamte Front des Abdomens. Er reicht etwa vom fünften bis siebenten Rippenknorpel bis zum Schambein und ist somit für die Stärke der Bauchwand von großer Bedeutung.
Zwischen diesen Strängen verläuft die sogenannte Linea alba (weiße Linie), eine straffe Bindegewebsschicht, die die beiden Muskelstränge miteinander verbindet. Sie ist im Normalfall etwa zwei Zentimeter breit. Durch eine starke Überlastung kann diese Bindegewebsschicht jedoch überdehnt werden und erschlaffen. Das kann dazu führen, dass sich der Spalt zwischen den beiden Muskelsträngen erweitert. Dies wird als Rektusdiastase (Mittellinienbruch) bezeichnet.
Wann kann sie auftreten?
In den meisten Fällen ist eine Rektusdiastase erworben und entsteht durch äußere Einflussfaktoren. Eine angeborene Fehlbildung, die zur Rektusdiastase führt, ist hingegen selten.
Der Hauptrisikofaktor sind Schwangerschaften. Das heranwachsende Neugeborene benötigt viel Platz, sodass die Muskelstränge der geraden Bauchmuskulatur sogar auseinanderdriften müssen, um dies ermöglichen zu können. Idealerweise bildet sich der entstandene Spalt nach der Geburt des Kindes wieder zurück. Dabei kann Rückbildungsgymnastik helfen. Der Erfolg ist jedoch nicht immer garantiert. Erneute Schwangerschaften oder Schwangerschaften mit Mehrlingen erhöhen zudem das Risiko für eine bleibende Rektusdiastase.
Eine weitere mögliche Ursache ist Übergewicht. Durch die große Menge Fettgewebe wird die Bauchmuskulatur belastet und die geraden Bauchmuskeln entsprechend gedehnt. Dies kann zur Überdehnung und Erschlaffung beitragen und schließlich in einer Rektusdiastase enden.
Seltener sind Kraftsport oder eine chronische Verstopfung die Auslöser einer Rektusdiastase. Frauen sind aufgrund ihres weichen Bindegewebes und dem Einfluss von Schwangerschaften häufiger von einer Rektusdiastase betroffen als Männer.
Welche Probleme kann eine Rektusdiastase hervorrufen?
Es gibt unterschiedliche Schweregrade einer Rektusdiastase. So können die Muskelstränge nur wenige Zentimeter auseinanderweichen oder es kann sich aber auch ein großer Spalt zwischen ihnen bilden. Eine schwache Rektusdiastase führt meist zu keinen weiteren Beschwerden oder Einschränkungen. Eine ausgeprägte Lücke zwischen den Muskelsträngen kann hingegen die Halte-, Stütz- und Tragefunktion der Bauchmuskulatur signifikant einschränken. Für einige Patient:innen resultiert das mit der Zeit in Rückenschmerzen, Haltungsschäden oder sogar Beckenbodenproblemen.
Auch optisch kann sich eine Rektusdiastase bemerkbar machen. Die fehlende Stützkraft und die Auswirkung auf die Haltung kann zu einem sogenannten Kugelbauch beitragen. Betroffene empfinden dieses Erscheinungsbild meist als störend und unangenehm, da es den Eindruck von Übergewicht erweckt, obwohl dies nicht vorliegt.
Nicht zuletzt kann eine geschwächte Bauchmuskulatur und eine Rektusdiastase auch das Risiko für einen Nabelbruch (Hernie) erhöhen. Der Druck auf die Linea alba kann so groß sein und sie so weit auseinanderschieben, dass sich Organe hindurchdrücken und Eingeweidebrüche auftreten können.
Wann sollte eine Rektusdiastase behandelt werden?
Nicht jede Rektusdiastase muss notwendigerweise behandelt werden. Liegen keine Beschwerden vor und stört das eventuell auftretende Aussehen (z. B. „Kugelbauch“) die Betroffenen nicht, ist keine Behandlung erforderlich. Fühlen sich die Betroffenen hingegen unwohl mit dem Erscheinungsbild, das die Rektusdiastase hervorruft, oder möchten sie Beschwerden wie Rückenschmerzen und Haltungsschäden korrigieren lassen, kann eine Rektusdiastase-OP sinnvoll sein. Insbesondere dann, wenn die Patient:innen eine Bauchstraffung planen, um überschüssige Geweberückstände am Bauch entfernen zu lassen, kann eine gleichzeitige Korrektur der Rektusdiastase sinnvoll sein, um ein optimales Ergebnis mit einem guten Halt zu erzielen und der Bauchdecke ihre Kraft zurückzugeben.
Bestehen im Zusammenhang mit der Rektusdiastase Risiken (z. B. für das Auftreten von Hernien), kann eine Behandlung ebenfalls ratsam sein, um weitere Beschwerden und Folgen zu vermeiden.
Rektusdiastase-OP im Rahmen einer Bauchdeckenstraffung
Die Bauchdeckenstraffung ist ein umfangreicher Eingriff, bei dem die Bauchdecke gelöst und gestrafft wird. Der daraus resultierende Gewebeüberschuss wird präzise und dauerhaft entfernt. Für ein optimales und gesundes Ergebnis werden außerdem die Muskeln, das Bindegewebe und das Fettgewebe mitbehandelt. Ebenso ist es möglich im Rahmen der Bauchdeckenstraffung eine Korrektur der Rektusdiastase vorzunehmen. Mit einer speziellen Nahttechnik werden die beiden geraden Muskelstränge wieder nah aneinander geführt und fixiert.
Die Bauchstraffung dauert meist mehrere Stunden und findet in Vollnarkose statt. Es sollte mindestens eine zweiwöchige Auszeit eingeplant werden. Zur Unterstützung der Heilung und natürlichen Formgebung tragen die Patient:innen außerdem für etwa sechs bis acht Wochen ein spezielles Kompressionsmieder. Sport und körperliche Belastungen sollten etwa zwei bis drei Monate vermieden werden.
Kann eine Rektusdiastase nach der OP erneut auftreten?
Die Bauchdeckenstraffung und Korrektur der Rektusdiastase führen zu langanhaltenden Ergebnissen. Eine OP schützt jedoch nicht vor erneuten Veränderungen. Bei einer erneuten Schwangerschaft oder einer starken Gewichtszunahme kann es vorkommen, dass die Bauchmuskelstränge wieder erschlaffen und sich der Spalt zwischen ihnen wieder vergrößert. Um dies zu vermeiden, sollte das eigene Normalgewicht konstant gehalten werden. Zudem sollte der Eingriff möglichst erst dann durchgeführt werden, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist.
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