Serom nach Bauchdeckenstraffung: Entstehung und Behandlung

Serom nach Bauchdeckenstraffung: Entstehung und Behandlung

  • Bauchstraffung in Karlsruhe

Sowohl minimalinvasive Behandlungen als auch chirurgische Eingriffe sind immer mit gewissen Nebenwirkungen oder Risiken verbunden. Bei den sogenannten sanften Therapien fallen sie für gewöhnlich recht gering aus. Auch bei operativen Eingriffen lassen sich Risiken und Komplikationen durch eine gute Planung und Vorbereitung, einen erfahrenen Plastischen Chirurgen, moderne OP-Techniken und eine entsprechende klinische Ausstattung sowie durch Nachsorgemaßnahmen minimieren. Zu den spezifischen Risiken nach OPs mit großen Gewebeentnahmen wie etwa eine Bauchstraffung (Abdominoplastik) gehören sogenannte Serome. Wie diese entstehen und was dagegen getan werden kann, erfahren Sie im folgenden Newsbeitrag.

Was ist ein Serom?

Nach Operationen kann es zu Ansammlungen von Flüssigkeiten im Wundgebiet (Wundsekret) kommen, die weder vom Blut- noch vom Lymphsystem abtransportiert werden können. Diese Flüssigkeitsansammlungen in vorher nicht existenten Gewebehohlräumen werden als Serom bezeichnet. Dabei ist es prinzipiell egal, ob es sich bei der Flüssigkeit um Lymphe, Blutserum oder Exsudat handelt. Serome ähneln Zysten und werden deshalb auch als Pseudozysten bezeichnet. Im Gegensatz zu einem Serom kommen Zysten jedoch nicht zwingend im Wundbereich vor.

Unterschied zum Hämatom: Hämatome (Blutergüsse) sind Blutansammlungen, die nicht nur Blutserum, sondern auch rote Blutkörperchen enthalten. Zudem schmerzen Serome in der Regel nicht bei Druck – anders als Hämatome.

Unterschied zum Abszess: Abszesse sind ebenfalls Ansammlungen von Flüssigkeit. Jedoch enthalten Abszesse im Gegensatz zu einem Serom Eiter.

Nach welchen Eingriffen sind Serome typisch?

Das Risiko für Serome besteht vor allem nach größeren operativen Eingriffen. Insbesondere Gewebeentfernungen sind hierbei zu nennen. Zu den OPs gehören unter anderem Brustentfernungen (Mastektomie), Brustkorrekturen, Bauchstraffungen, Oberschenkelstraffungen, Bodylifts oder Gesichtsstraffungen.

Wie kommt es zu einem Serom?

Ein Serom tritt meist als schmerzlose Schwellung unter der Hautoberfläche auf. Bei der Operation lässt es sich für gewöhnlich nicht vermeiden, dass feine Blut- und Lymphgefäße verletzt werden. Zudem produziert der Körper vermehrt Wundsekret, um die Wundheilung zu fördern. Die vermehrte Produktion kann dazu führen, dass sich die Flüssigkeit in dem durch die OP entstandenen Hohlraum ansammelt. Auch Reizungen am Wundbereich, ein zu frühes Ziehen von OP-Fäden oder die Einwirkung von Fremdkörpern können zu einem Serom führen.

Unabhängig von einer OP kann das Serom auch infolge von Verletzungen oder Stößen gebildet werden. Es wird des Weiteren angenommen, dass entzündliche Prozesse im Körper das Risiko für Serome ebenfalls erhöhen können.

Serome stellen einen guten Nährboden für Mikroorganismen dar. Gelangen Erreger in das Wundgebiet und vermehren sich dort, kann dies in Infektionen resultieren.

Der Allgemeinzustand des Patienten beziehungsweise der Patientin hat auch Einfluss auf das Risiko für ein Serom. Dazu gehören:

  • bestimmte Erkrankungen des Stoffwechsels
  • Leberzirrhose
  • Übergewicht

Serom Rückbildungsdauer: Wie lange dauert es, bis das Serom weg ist?

In den meisten Fällen bilden sich kleine Serome selbstständig wieder zurück. Durch körpereigene Regenerations- und Heilungsprozesse wird die Gewebeflüssigkeit resorbiert. Dieser Vorgang nimmt meist einige Wochen in Anspruch, kann vereinzelt aber auch einige Monate dauern. Ein Serom sollte in jedem Fall ärztlich untersucht werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird dann entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist oder ob das Serom selbstständig abheilen wird. Unbehandelte Serome, die sich nicht zurückbilden, können zu schwerwiegenden Folgen (z. B. Gewebenekrosen) führen.

Wie lässt sich ein Serom nach Bauchdeckenstraffung erkennen?

Nach einer umfangreichen OP wie einer Bauchstraffung oder einer Brust-OP sollte der Körper regelmäßig untersucht werden. Sowohl bei der Selbstuntersuchung als auch bei Kontrollterminen in der Praxis oder Klinik können atypische Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Sollten Sie eine lokale Schwellung im Bereich der OP-Wunden feststellen, wenden Sie sich zur Abklärung an Ihren behandelnden Arzt/an Ihre behandelnde Ärztin. Schwellungen nach chirurgischen Eingriffen sind normal. Ob es sich in diesem Fall um ein Serom handelt und ob eine Behandlung empfehlenswert ist, untersucht der Experte/die Expertin.

Was kann man gegen Serome tun?

Bereitet das Serom Beschwerden oder hat es eine bestimmte Größe erreicht, ist abzuwägen, ob eine Behandlung eingeleitet werden sollte. Ein Serom lässt sich entfernen, indem es punktiert wird. Dafür sticht der Arzt beziehungsweise die Ärztin unter sterilen Bedingungen mit einer feinen Nadel in die Schwellung, sodass die angesammelte Flüssigkeit ablaufen kann. Anschließend wird ein enger Druckverband oder Kompressionsverband beim Serom angelegt. Dieser soll verhindern, dass es zu einer erneuten Flüssigkeitsansammlung in dem Gebiet kommt. Manchmal tritt dennoch ein erneutes Serom auf, was unter Umständen abermals punktiert werden muss.

Serom vorbeugen – geht das?

Zu den Nachsorgemaßnahmen nach einer Bauchdeckenstraffung zählt das Kompressionsmieder. Hierbei handelt es sich um speziell angefertigte, enganliegende medizinische Kleidung, die Wundflüssigkeit aus dem OP-Bereich drücken soll. Dadurch werden postoperative Risiken wie Hämatome, Schwellungen, Schmerzen und eben auch Serome verringert. Auch durch entsprechende Schonung und Berücksichtigung der weiteren Nachsorgemaßnahmen lässt sich der Heilungsprozess unterstützen und das Risiko für Serome wird minimiert. Komplett auszuschließen ist die Bildung eines Seroms nach einer umfangreichen OP jedoch nicht.

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